Unser Blog für Genussmenschen mit Gesundheits- und Umweltbewusstsein

Ist Müsli wirklich gesund?

13. Juli 2020

Kehrt man zu den Wurzeln des Müslis zurück, lässt sich mit reinem Gewissen sagen, dass es gesund ist. Was jedoch aus der ursprünglichen, um 1900 vom Ernährungsreformer Bircher ins Leben gerufenen Apfeldiätspeise geworden ist, erinnert nur noch wenig an das Vollwert-Original.

Heute dürfen sich zahlreiche Fertigprodukte mit diesem Namen schmücken und dabei den ahnungslosen Verbraucher mit gekonnter Werbesprache in die Müsli-Irre führen.

Um noch einmal kurz auf das Original zurückzukommen: Der aus der Schweiz stammende Begründer der einst vornehmlich bei den sogenannten Ökos beliebten Rohkostspeise verwendete zu ihrer Herstellung eingeweichte Haferflocken, geriebenen Apfel und gehackte Nüsse. Abgeschmeckt wurde das Ganze mit einem Schuss Zitronensaft und einem Esslöffel gezuckerter Kondensmilch. Letztere kam nur deshalb zum Einsatz, weil Frischmilch seinerzeit nicht pasteurisiert war und somit ein Tuberkulose-Risiko darstellte. Mit zunehmender Beliebtheit der Rohkostspeise wurde bereits in den 1940er Jahren die Rezeptur verändert. Ein Birchermüsli setzte sich nun aus getrockneten Äpfeln, Getreideflocken, Rosinen, Haselnüssen und Milchpulver zusammen. Es muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass der Schwerpunkt bei der Entstehung des Vollkornbreis tatsächlich auf den Äpfeln und nicht auf dem Getreide lag.

Was in unseren heutigen Müslis so alles drin ist

Die Zutatenliste der heute auf dem Markt angebotenen Produkte versetzt nicht nur eingefleischte Kenner der Müsli-Materie ins Staunen, um nicht zu sagen in Schrecken. Die mit strategisch gut durchdachten Werbeslogans angepriesenen Knusper-, Schoko-, Beeren-, Karibik- und sogar Weniger-süß-Müslis enthalten vor allem jede Menge Zucker. Auf diesen sollten Sie jedoch vorrangig verzichten, da er – erwiesenermaßen und unbestritten – heute sogar schon als Droge bezeichnet wird und bei übermäßigem Verzehr der Gesundheit enorm schadet.

Nun fragen Sie sich vielleicht, wo denn ein übermäßiger Verzehr überhaupt anfängt. Wenn Sie Verbraucherschützern glauben, dass viele Fertigmüslis bis zu einem Viertel aus Zucker bestehen, dann haben Sie bei einer Portion von 100 Gramm tatsächlich etwa acht Stückchen Würfelzucker verdrückt.

Bedenken Sie, dass sich hinter unverdächtigen -ose-Endungen wie in Dextrose, Glucose, Saccharose oder Fruktose ebenfalls Zucker versteckt und dass er getarnt auch als Maltodextrien, Gerstenmalzextrakt oder Invertzuckersirup in Erscheinung tritt. Was die Hersteller beim Zucker großzügig in manche Müslis reinbuttern, sparen sie beim Fruchtanteil von Früchtemüslis ganz einfach wieder ein.

Nicht selten sind die auf den Packungen versprochenen Früchte, die dem Müsli den Vitaminkick geben sollen, nur in Minimalmengen enthalten. Prüfen Sie daher beim Kauf immer das reale Quantum der enthaltenen Früchte, das bei einem vernünftigen Früchtemüsli zwischen mindestens 20 bis 50 % betragen sollte.

Achten Sie beim Studieren der Inhaltsstoffe auch auf den Anteil von Palmöl, Farb- und Aromastoffe, Joghurtplättchen, Schokolade und sonstige Zusatzstoffe. Je weniger Schnickschnack auf den Teller kommt, desto gesünder wird das Frühstück.

Wie sieht gesundes Müsli heutzutage nun tatsächlich aus?

Das Angebot an Getreideflocken ist seit der Geburt des Müslis um einiges vielfältiger geworden. Neben Dinkel-, Weizen-, Roggen- und Gerstenflocken haben sich auch exotische und glutenfreie Pseudogetreide wie Quinoa und Amarant in die Rezepturen der Müsliküche gemischt.

Sie überzeugen zwar durch ihre hervorragenden Nährwerte, ihre Beschaffung ist jedoch mit Problemen der Nachhaltigkeit verbunden.

Daher können Sie getrost auf die heimischen Getreidesorten zurückgreifen, bei denen die Haferflocken mit ihrem Eiweißgehalt der Inkakost durchaus das Wasser reichen. Außerdem enthalten sie viel Vitamin B1, Eisen, Magnesium, Folsäure und Zink.

Achten Sie beim Kauf Ihres Müslis auf Bio-Qualität, die durch das grüne EU-Bio-Siegel und/oder das deutsche sechseckige Bio-Siegel gewährleistet ist. Um Ihr Müsli dem Original von Maximilian Oskar Bircher-Benner so gut es geht anzunähern, sollten Sie auf frisches Obst oder auch Trockenfrüchte nicht verzichten, denn sie liefern wertvolle Ballaststoffe und Proteine.

Eine weitere Zutat, die Ihr Müsli bereichert, sind Körner, Nüsse und Samen. Nicht nur die Auswahl ist reich, auch die Ausbeute für Ihre Gesundheit ist in Form von Magnesium, Kalzium, Eiweiß, Phosphat, Vitaminen, Eisen, Zink, ungesättigten Fettsäuren und vielem mehr kaum zu übertreffen.

linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram